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BNetzA startet erste
Ausschreibungen nach dem
EEG 2017
12.12.2016 Die Bundesnetzagentur hat
die erste Ausschreibung für Solaranla-
gen ab einer installierten Leistung von
750 kW nach dem EEG 2017 bekannt
gegeben. »Mit dem ersten Ausschrei-
bungsverfahren nach dem EEG 2017
wird die wettbewerbliche Bestimmung
der Höhe der Zahlungen weiterentwi-
ckelt und fortgesetzt. Die Pilotphase der
bisherigen Freiflächenausschreibungen
ist erfolgreich verlaufen«, sagt Jochen
Homann, Präsident der Bundesnetz-
agentur. Er ergänzt: »Unsere Erfahrun-
gen sind in den Gesetzgebungsprozess
zum EEG 2017 eingeflossen und haben
zu einer Vereinfachung der Verfahren
für die Bieter geführt.«
Die Zahlungshöhen für erneuerbaren
Strom werden nach dem EEG 2017 für
größere Anlagen grundsätzlich nicht
mehr gesetzlich vorgegeben, sondern
wettbewerblich ermittelt. Ziel dieses bei
PV-Freiflächenanlagen erprobten Me-
chanismus ist die Reduzierung der Kos-
ten des Ausbaus der erneuerbaren Ener-
gien unter Wahrung der heute vorhan-
denen Vielfalt der Akteure. Gleichzei-
tig sollen die gesetzlichen Ausbauziele
erreicht werden.
Die bekanntgegebene Ausschreibungs-
runde bezieht sich auf alle Solaranla-
gen mit einer installierten Leistung
über 750 kW. Nach den neuen Regeln
können sich an den Ausschreibungen
im nächsten Jahr neben Projekten für
PV-Freiflächenanlagen auch Projekte
auf Gebäuden und sonstigen baulichen
Anlagen bewerben, sofern sie eine
installierte Leistung von mehr als 750 kW
haben.
Anwendung des Gebotspreisverfahrens
Investoren können ihre Gebote für die
erste Ausschreibung bis zum 1. Februar
2017 abgeben. Für diesen Gebotster-
min beträgt das Höchstgebot 8,91 Cent/
kWh. Die Gebote, in denen die nied-
rigste Förderhöhe angeboten wird, er-
halten den Zuschlag, solange bis das
Volumen der jeweiligen Ausschreibungs-
runde erreicht ist. Es gilt das Gebots-
preisverfahren, so dass der Zuschlags-
wert dem jeweils angebotenen Preis
entspricht.
Leichte Änderungen hat es bezüglich
der zu hinterlegenden Sicherheiten ge-
geben. Bieter sollten sich daher mit den
neuen Regularien befassen.
Die Ausschreibung ist unter
-
desnetzagentur.de/solarausschreibun-
gen17-1 veröffentlicht. Generelle Fra-
gen zu den Ausschreibungs-Verfahren
sind an
zu richten.
– ba –
Preisprognose der Deutschen
Bundesbank mit und ohne
Energiekosten bis 2019
09.12.2016 In ihrer halbjährlichen Kon-
junkturprognose »Perspektiven der deut-
schen Wirtschaft – Gesamtwirtschaftli-
che Vorausschätzungen für die Jahre
2017 und 2018 mit einem Ausblick auf
das Jahr 2019« im Monatsbericht vom
Dezember 2016 weist die Deutsche Bun-
desbank bei der Preisentwicklung auf
die steigende Energiepreise in den
kommenden Jahre hin.
Im Durchschnitt des Jahres 2016 sehen
die Experten die Teuerung auf der Ver-
braucherstufe vor allem angesichts der
deutlich gesunkenen Energiepreise im-
mer noch merklich gedämpft. Erst von
2017 an dürfte der binnenwirtschaftli-
che Einfluss auf die Verbraucherpreise
zunehmend sichtbar werden. Gemessen
am Harmonisierten Verbraucherpreis-
index (HVPI) könnte sich die Preisstei-
gerungsrate demnach von 0,3% in 2016
auf 1,4% in 2017 erhöhen. Ohne Ener-
gie gerechnet dürfte die Rate von 1,1%
auf 1,4% steigen. Die annahmegemäß
steigenden Rohölno-
tierungen sollten sich
zeitnah in den Prei-
sen für Mineralölpro-
dukte niederschlagen
und mit einiger Ver-
zögerung auch in den-
jenigen für Gas und
Umlagen. Bei den
Stromtarifen sei nach
den marginalen Er-
höhungen 2016 wie-
der mit deutlicheren
Anhebungen zu rech-
nen. Preistreibend
sollen dabei vor dem
Hintergrund eines er-
heblichen Ausbaube-
darfs vor allem kräf-
tig steigende Netz-
entgelte wirken.
Aufgrund des dann
erwarteten stärkeren
Anstiegs der Arbeits-
kosten könnte sich
die Teuerung sowohl
insgesamt als auch
ohne Energie im Jahr
2018 auf 1,7% und
im Jahr 2019 auf 1,9%
verstärken. Damit lä-
ge die Teuerung in
Deutschland etwas
höher als im Durch-
schnitt der übrigen
Länder des Euro-
Raums, so die Bun-
desbank.
– fb –
Monitoringbericht 2016 der
BNetzA und des BKartA
30.11.2016 Die Bundesnetzagentur und
das Bundeskartellamt haben ihren ge-
meinsamen Monitoringbericht über die
Entwicklungen auf den deutschen Elek-
trizitäts- und Gasmärkten im Jahr 2015
veröffentlicht.
Anbietervielfalt auf Strommärkten
»Deutsche Stromverbraucher profitie-
ren weiterhin von der großen Angebots-
vielfalt. Etwa vier Millionen Haushalts-
kunden haben 2015 ihren Stromlieferan-
ten gewechselt. Das sind rund 231.000
mehr als im Vorjahr«, sagt Jochen Ho-
mann, Präsident der Bundesnetzagen-
tur.
Bei den Gewerbe- und Industriekun-
den wechselten im Jahr 2015 knapp 13
Prozent ihren Stromversorger. Dies ist
der höchste Wert seit Beginn des Moni-
torings im Jahr 2006.
Andreas Mundt, Präsident des Bundes-
kartellamtes: »Die Stromgroßhandels-
märkte sind auch im Jahr 2015 von
hoher Liquidität gekennzeichnet und
fördern damit Markteintritte und die
2
VW aktuell
HEFT 1 2017
Preisprognose (HVPI)
Quellen: Statistisches Bundesamt, Eurostat und eigene Berech-
nungen. 2016 bis 2019 eigene Prognosen (für Deutschland)
und Berechnungen auf Basis von Prognosen des Eurosystems
(für Euro-Raum ohne Deutschland).
Deutsche Bundesbank
2011 12 13 14 15 16 17 18 2019
0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
Veränderung gegenüber Vorjahr in %
0
0,5
1,0
1,5
2,0
insgesamt
ohne Energie
Deutschland
Euro-Raum ohne Deutschland
Prognose
1,2,3 5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,...36